Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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350.000 Euro Schaden nach Brandanschlag

Linksextremisten fackelten in München zwei Baufahrzeuge der „Prantl Roppen, Erd- und Leitungsbau GmbH“ ab

Die „Prantl Roppen, Erd- und Leitungsbau GmbH“ erledigt seit etlichen Jahren Aufträge in und in der Umgebung von München. Derzeit wird in der Nähe des „Maximilianeums“ eine Fernwärmeleitung neu verlegt, weil in diesem Bereich ein Rettungsschacht für die zweite S-Bahn-Stammstrecke errichtet werden soll. In der Nacht auf vergangenen Donnerstag gingen auf der Baustelle vier Baufahrzeuge in Flammen auf, zwei davon gehören der Roppner Firma. Die Brandstiftung dürfte auf das Konto einer linksextremistisch orientierten Gruppierung gehen, der 29 ähnlich gelagerte Fälle mit Schaden in Millionenhöhe zugeschrieben werden. Die Ermittlungsgruppe „Raute“ des Polizeipräsidiums München ermittelt auf Hochtouren.
9. April 2024 | von Gebi G. Schnöll
350.000 Euro Schaden nach Brandanschlag<br />
Der Bagger wurde durch das Feuer völlig zerstört. 29 Brandanschläge haben Linksextremisten in den letzten Jahren in Bayern verübt. Foto: Firma Prantl
Die  Ermittlungsgruppe „Raute“ wurde 2023 nach einer Serie von Brandanschlägen in München und Oberbayern eingerichtet, die immer nach dem selben Muster durchgeführt wurden. Die unbekannten Täter zündeten bevorzugt Baustellenfahrzeuge und Forstmaschinen an, aber auch SUVs, Glasfasertrommeln und Mobilfunkmasten gingen bisher in Flammen auf. Der bislang schadensträchtigste Fall der Serie war mit Kosten von 2,5 Millionen Euro ein Anschlag auf eine im Bau befindliche Geothermieanlage im oberbayerischen Polling. Dort wurden Anfang Oktober 2023 zehn Baumaschinen zerstört. Durch einen angezündeten Kabelschacht war der Zugverkehr auf der Bahnline Tüßling–Mühldorf über Stunden lahmgelegt.

VIER BAUFAHRZEUGE VOM FEUER ZERSTÖRT. In der Nacht auf vergangenen Donnerstag schlugen die Linksextremisten erneut zu. Gegen 3.40 Uhr meldeten mehrere Anwohner einen Brand in der Grünanlage südlich des „Maximilianeums“, dem Sitz des bayerischen Landtags, am sogenannten „Meillerweg“. Zwei Bagger, zwei Radlader und ein Unimog standen bereits hellauf in Flammen, als die Einsatzkräfte von Feuerwehren und Polizei eintrafen. Ein Bagger und ein Radlader – beide Baumaschinen wurden völlig zerstört – gehören der  „Prantl Roppen, Erd- und Leitungsbau GmbH“. Junior-Chef Lucas Prantl rechnet mit einem Schaden in Höhe von rund 350.000 Euro. Ob der Schaden von einer Versicherung übernommen wird, weiß er noch nicht. Der ausgebrannte Radlader wurde bereits am Freitag von München nach Roppen überstellt, der zerstörte Bagger folgt diese Woche nach. Die Baustelle wird mit Ersatzmaschinen weitergeführt.   

„NO HKW“. Nach dem Anschlag am Donnerstag besteht ein Schimmer der Hoffnung, dass der oder die Täter auf Aufnahmen von Überwachungskameras, die rund um das „Maximilianeum“ installiert sind und 24 Stunden am Tag das Geschehen rund um das Gebäude aufzeichnen, erkennbar sind. Ein Bekennerschreiben gab es von der  linksextremen Gruppierung bisher noch nie. Ein kleines Zeichen gab es aber im Mai 2023, als im Münchner Stadtteil Sendling zwei Elektroautos der Münchner Stadtwerke, die bei einer Ladesäule geparkt waren, angezündet wurden. Auf einer Mauer in der Nähe stand der Schriftzug „No HKW“, mit dem sich die Extremisten wohl gegen Heizkraftwerke aussprechen.

POLIZEI GEHT VON VORSÄTZLICHER BRANDSTIFTUNG AUS. Aufgrund der Spurenlage geht die Polizei von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Die weiteren Ermittlungen hat deshalb die Ermittlungsgruppe „Raute“ übernommen. Menschenleben waren bei den bisher verübten 29 Anschlägen noch nie in Gefahr. Das könnte sich aber eines Tages ändern.
350.000 Euro Schaden nach Brandanschlag<br />
Der völlig zerstörte Radlader wurde am Tag nach dem Anschlag auf einen Tieflader verladen und nach Roppen zurück gebracht. Foto: Firma Prantl

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