Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Startschuss zum Rangger-Köpfl-Liftausbau

Der sanierungsbedürftige, 53 Jahre alte Schlepplift wird durch eine moderne Kombibahn ersetzt

Am letzten Wochenende der Wintersaison bestand für Einheimische, Gäste und Schleppliftnostalgiker die letzte Möglichkeit, den Rangger-Köpfl Schlepplift so wie sie ihnen kennen zu nutzen. Nun steht der Austausch des bestehenden 53 Jahre alten und 1.700 Meter langen Schleppliftes, einer der längsten Tirols, an. Das Konzept sieht den Bau einer Kombibahn (Achter-Gondel und Sechser-Sessel) vor. Der derzeitige Schlepplift auf das Rangger Köpfl kann im oberen und weniger steilen Bereich bestehen bleiben und ermöglicht ambitionierten Skifahrern weiterhin einen schnellen Umlauf. Durch einen Rechtsstreit mit der Agrargemeinschaft „Krimpenbach-Wildangeralpe“, wurde das Projekt „Peter-Anich III“ bisher ausgebremst.
26. März 2024 | von Christina Hötzel
Startschuss zum Rangger-Köpfl-Liftausbau
Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher und Manuel Hujara (Geschäftsführer der Bergbahnen Oberperfuss) freuen sich, dass der Liftausbau endlich losgehen kann. RS-Foto: Hötzel
Die letzte Entscheidung traf, nachdem der Rechtsstreit schon durch zwei Instanzen gegangen war, das Höchstgericht. Heuer ist wirklich der letztmögliche Zeitpunkt, mit dem knapp zwei Jahre angestrebten Bau zu beginnen, meint der Geschäftshrer der Bergbahnen Oberperfuss, Manuel Hujara. Das Rangger Köpfl dient seit jeher als Naherholungsgebiet für den Großraum Innsbruck sowie Oberperfuss und die umliegenden Gemeinden.  Naturschutzrechtlich wurde das Projekt durch eine Prüfung der Naturschutzabteilung des Landes Tirol genehmigt. Das Verfahren erklärte bereits bei der Durchführung sämtliche vorliegenden Dienstbarkeiten und Verträge für gültig. Jedoch wurde die Unterzeichnung der Zustimmungserklärung eines Grundeigentümers dennoch verweigert, obwohl bereits ein rechtsgültiger Vertrag vorlag. Deshalb blieb nur der Weg einer Klage.

BEREITS VIEL VERWIRKLICHT. Aufgrund stetiger und nachhaltiger Investitionen in den letzten Jahren schafften es die Bergbahnen Oberperfuss bisher, einen großen Teil der bestehenden Infrastruktur zu moderniseren, so Hujara. Im Jahr 2017 wurde der bestehende Schlepplift von Stiglreith bis zum Sulzstich durch eine moderne Einseilumlaufbahn ersetzt. Gemeinsam mit der neuen Rodelbahn hat das die Frequenz um 50 Prozent gesteigert. Die Investitionskosten in die neue Kombibahn werden mit 8,2 Millionen veranschlagt. 550.000 Euro schießt die Gemeinde Oberperfuss dazu. „Ohne ‚Innsbruck Tourismus‘  hätten wir es kaum geschafft“, so Johanna Obojes-Rubatscher. Das Konzept in der einheimischen Bevölkerung die Stimmung fürs Skifahren zu erhalten, war im TVB sehr gut angekommen. „Wir sind ein kleines Skigebiet und wirtschaftlich schlank am Weg. Wir haben keine Abgänge, sondern schaffen es, solche Projekte auf den Weg zu stellen. Nur so war es möglich aus einem nahezu insolventen Betrieb, ein funktionierendes Unternehmen zu machen“. Zum Bau der neuen Bahn braucht es 50 Prozent Eigenmittel.

NUR FÜR GEÜBTE SKIFAHRER. Für Familien ist der Umbau ebenfalls wichtig. „Mit zwei kleinen Kindern in den Schlepplift zu steigen, war schon eine große Herausforderung, deshalb finde ich, dass der neue Lift eine super Sache ist“, meint Maria Rubatscher. Für unerfahrene Anfänger hätte der Lift auch ein gewisses Gefahrenpotential gehabt. „Ich finde es traurig, was da passiert ist, denn es wäre damals um einiges leichter gewesen zu bauen“, so Hujara. Man habe jedoch immer versucht dem Grundstückseigentümer entgegenzukommen.
Startschuss zum Rangger-Köpfl-Liftausbau
Vom derzeitigen Schlepplift blickt man direkt auf die Landebahn des Flughafens Innsbruck und hat eine gute Rundumsicht über das Inntal. RS-Foto: Hötzel

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