Bedingt durch die vorangegangenen Pandemiejahre, die Wirtschafts- und Energiekrise und die hohe Inflation war die Erstellung des Voranschlags für das Haushaltsjahr 2023 mit großen Herausforderungen verbunden. Trotz der großen Herausforderungen steht die Marktgemeinde auf stabilen Pfeilern. „Telfs war und ist trotz der gegegeben Situation nach wie vor in der Lage, starke wirtschaftliche Impulse zu setzen und aus eigener finanzieller Kraft wichtige Investitionen zu tätigen, die der Entwicklung unserer Gemeinde zugutekommen. Wir haben gut gewirtschaftet und vorausschauend gegengesteuert“, erläuterte Bürgermeister Christian Härting (WFT) bei der Präsentation des Rechnungsabschlusses.
3,3 MILLIONEN EURO FREI VERFÜGBARE MITTEL. Mitte des Jahres 2023 war aufgrund der Negativentwicklung der Abgaben-Ertragsanteile mit Mindereinnahmen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro zu rechnen. Durch die positivere Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte wurden bei den Abgaben-Ertragsanteilen 2023 schlussendlich Mindereinnahmen von 671.492,77 Euro verzeichnet. Maßgebend waren hier auch die Mehreinnahmen bei der Kommunalsteuer. Im Finanzierungshaushalt (Cashflow) ergibt sich ein Überschuss von 645.498,25 Euro. Zudem schließt der Ergebnishaushalt mit einem Plus von 1,4 Millionen Euro ab. Der Nettoüberschuss (Anm.: frei verfügbare Mittel) beläuft sich auf 3,3 Millionen Euro.
VERSCHULDUNGSGRAD LIEGT BEI 44,01 PROZENT. Die Gesamtverschuldung der Marktgemeinde und ihrer Tochterbetriebe inklusive Verbände sinkt seit Jahren. „Es ist wichtig, die Schulden weiterhin zu reduzieren, um die bevorstehenden Großprojekte wie den Ausbau des Einberger Schulzentrums oder des Altenwohnheimes am Wiesenweg stemmen zu können“, erklärte Härting dazu. Der Gesamtschuldenstand wurde um 1,5 Millionen Euro reduziert und beläuft sich auf 41,9 Millionen Euro. Ausschlaggebend war hier auch, dass bei gewissen Investitionen Eigenmittel eingesetzt wurden, um keine neuen Darlehen aufnehmen zu müssen. Der Verschuldungsgrad liegt bei 44,01 Prozent. „Telfs befindet sich weiterhin im Mittleren Verschuldungsbereich“, schilderte der Gemeindechef und untermauerte an dieser Stelle: „Wir sind dazu in der Lage, den Schuldendienst aus eigener Kraft zu decken.“
MARKTGEMEINDE TELFS IST EIN TOP-ARBEITGEBER. Mit Stand vom 31. Dezember des Rechnungsjahres 2023 beschäftigte die Marktgemeinde 355 Personen bzw. 213,42 vollzeitäquivalente Dienstposten. Bei den Kosten schlägt sich sowohl die Lohnindex-Steigerung als auch das zusätzliche Personal für die ausgebauten und neuen Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen nieder. Die Lohnkosten belaufen sich auf zwölf Millionen Euro. Allerdings konnten 3,5 Millionen Euro an Zuschüssen und Förderungen lukriert werden, weshalb die effektiven bzw. bereinigten Personalkosten 8,5 Millionen Euro betragen.
EINSTIMMIGE ENTLASTUNG. Die Mandatare zeigten sich mit dem Zahlenwerk durchwegs sehr zufrieden. GR Stefan Stillebacher (NEOS) lobte, dass „das Team der Finanzverwaltung auf jeden Cent schaut und Sparpotenziale ausnützt. Dank der Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 2012 gibt es Kennzahlen, die Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Gemeinden schaffen, und da stehen wir sehr gut da.“ GV Christoph Walch (Grüne) umschrieb den Rechnungsabschluss so: „Der Rechnungsabschluss zeigt, dass die Gemeinde sehr verantwortungsvoll, sparsam und effizient mit dem Geld der Bürger umgeht. Ein Plus und hohe Rücklagen in Zeiten wie diesen sind ein tolles Signal.“ Und GV Norbert Tanzer (Dein Telfs) meinte, „dass die Gemeinde ordentlich gewirtschaftet hat. Die Schuldenbremse, die ich als Fraktion so oft gefordert hatte, greift“. Unter Vorsitz von Vize-Bgm. Klaus Schuchter (WFT) erteilte das Gremium Bgm. Christian Härting als Rechnungsleger einstimmig die Entlastung.